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Rankings und Akkreditierungen der Zielhochschule
Studium, Campus, Leben vor Ort und Inhalte des Programms

   Rankings

Praktisch jeder Studienplatzbewerber verspürt die Versuchung, bei der Auswahl der Hochschule als erstes auf die Rankings zu schauen. Bekannte Rankings werden z.B. von der Financial Times, Bloomberg, Newsweek und dem Economist erstellt und regelmäßig aktualisiert. In Deutschland sind vor allem auch die Rankings der Wirtschaftswoche bekannt. Rankings sind nützlich, können aber ebenso sehr irreführend sein, denn jede Zeitschrift oder Organisation die Rankings veröffentlicht, setzt allgemein gehaltene Maßstäbe an, die ihrer Ansicht nach die richtigen Maßstäbe sind. Ob eine Hochschule auf dem 3.Platz wirklich besser ist als eine Hochschule auf dem 6.Platz ist oftmals eine sehr subjektive Frage, die sich objektiv kaum beantworten lässt. Rankings sollten daher nur sehr begrenzt verwendet werden. Sie taugen als eine erste Indikation (Ist die Hochschule, für die ich mich interessiere, überhaupt gerankt oder wird die Hochschule gar nicht erst beachtet?) und es kann Sinn machen, eine Reihe von Business Schools, die in mehreren verschiedenen Rankings weit oben liegen, zu einer ersten Liste zusammenzufassen, deren Einträge man sich anschließend näher anschaut. Unglücklicherweise sagt aber das fehlende einer Ranking einer Hochschule noch nichts über deren Qualität aus. Ein prima Beispiel für die Unzulänglichkeit von Rankings ist das Financial Times Master in Finance Ranking: In diesem Ranking taucht die London School of Economics gar nicht erst auf, was aufgrund des technischen Aufbaus des Rankings vielleicht Sinn ergeben mag, in der Praxis aber Unsinn ist, da mit der LSE eine der besten Hochschulen der Welt im Ranking fehlt. Keinesfalls sollte ein Bewerber jemals seine Entscheidung nur auf Basis des Rankings alleine treffen. Dafür sind Rankings zu nichtssagend und zu oberflächlich, so dass böse Überraschungen schnell vorprogrammiert sind.

   Akkreditierungen

Eine Akkreditierung ist eine Überprüfung der Hochschule und ihrer Programme durch eine unabhängige dritte Institution. Die Akkreditierung einer Hochschule ist schnell zu finden, fast jede Business School bzw. Hochschule weist ihre Akkreditierungen auf der Startseite ihrer Webseite aus und auch in der Wikipedia sind in Artikeln über Hochschulen die Akkreditierungen normalerweise aufgeführt.

Akkreditiert werden entweder einzelne Programme oder aber die Hochschule als Ganzes. Speziell im Hochschulbereich hat jede Akkreditierung immer die folgenden Ziele:

1. Sicherung der Qualität der Lehre und des Studiums um zur Entwicklung der Fakultät beizutragen
2. Erhöhung der Mobilität von Studenten
3. Verbesserung der internationalen Vergleichbarkeit von Studienabschlüssen
4. Stärkung der Transparenz der Studiengänge und Erleichterung der Einschätzung der Qualität des Studiums durch Studenten, Arbeitgeber und andere Hochschulen

Akkreditierungen haben dabei nicht alle die gleiche Aussage bezüglich der Qualität der Hochschule und ihrer Programme. Eine Reihe von Akkreditierungen wie die z.B. die FIBAA-Akkreditierung weist gewisse akademische Mindeststandards am unteren Ende der Skala aus, die eine jede Hochschule schlichtweg haben muss. Die Formulierung „am unteren Ende der Skala“ ist hierbei nicht mit „qualitativ minderwertig“ zu verwechseln sondern ist im Vergleich zu den internationalen Spitzenakkreditierungen zu sehen, die wir nachfolgend erläutern. Für Programme, die diese Standards deutlich übertreffen, gibt es zudem die sogenannte „FIBAA Gold“ Akkreditierung in Deutschland. Am oberen Ende der Skala dagegen befinden sich Akkreditierungen wie z.B. EQUIS, AACSB und AMBA, die nur sehr wenige Business School erhalten und die auf eine herausragende Qualität der Programme hinweisen. Eine Business School, die ein Gütesiegel trägt, mag nicht alles richtig machen und muss auch nicht zwingend das goldrichtige Studienprogramm für jeden Bewerber im Angebot haben, grundsätzlich macht man mit dem Besuch der Hochschule aber nicht zu viel falsch, da es sich um eine vertrauenswürdige Institution handelt. Hochschulen, die über alle drei Spitzenakkreditierungen (EQUIS, AACSB und AMBA) verfügen, tragen die sog. „Triple Crown“. Nur etwa 0,5% der mehr als 13.500 Business Schools weltweit tragen diese Auszeichnung. Eine Hochschule, die keine Triple Crown hat ist aber nicht zwangsweise schlechter als eine Business School mit Triple Crown. Jede Akkreditierung kostet eine Hochschule sehr viel Geld (dies ist das Geschäftsmodell der Akkreditierungsstellen) und damit stellt sich für jede Institution eine klare Kosten-Nutzen-Frage. Beispielsweise hat die WHU die beiden Top-Akkreditierungen EQUIS und AACSB, jedoch nicht da AMBA-Gütesiegel. Dies liegt nicht daran, dass sich die WHU hierfür nicht qualifizieren konnte, sondern gegenwärtig (Stand 2013) strebt die WHU diese Akkreditierung gar nicht an, da der Ruf der Hochschule in Deutschland und in Europa unbestritten ist während mit der AMBA Akkreditierung nochmals hohe Kosten auf die Hochschule zukommen würden, denen aus Sicht der Hochschulpolitik derzeit kein angemessener Nutzen gegenübersteht.

Bei den drei genannten internationalen Akkreditierungen kommt weiterhin hinzu, dass es sich um Business School Akkreditierungen handelt, nicht jede gute Hochschule aber automatisch eine Business School ist. Im Gegenteil, viele herausragende Finance- und Management-Programme werden an Institutionen mit starker wissenschaftlicher Ausrichtung gelehrt, die entsprechend grundsätzlich keine EQUIS, AACSB oder AMBA Akkreditierung haben können, was aber in diesem Fall rein gar nichts über die Qualität der Hochschule und ihrer Programme aussagt.

Betrachten wir nachfolgende die wichtigsten Akkreditierungen in Deutschland und weltweit:

FIBAA

Die FIBAA Akkreditierung ist in Deutschland der absolute Minimumstandard, sozusagen der TÜV einer Hochschule. FIBAA steht für Foundation for International Business Administration Accreditation, diese Akkreditierungsstelle wurde 1994 von den Spitzenverbänden der deutschen, schweizerischen und österreichischen Wirtschaft gegründet und akkreditiert Hochschulen, deren wirtschaftswissenschaftliche Programme gewisse Mindeststandards erfüllen. Als elementare Grundregel für alle wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge gilt immer: Wenn die Hochschule noch nicht einmal von der FIBAA akkreditiert ist – Hände weg! Eine fehlende FIBAA Akkreditierung zeugt davon, dass in einem oder mehreren Punkten erhebliche Qualitätsmängel bezüglich der Hochschule und ihrer Programme gefunden wurden oder dass die Hochschule es nicht für nötig erachtet, sich von der FIBAA akkreditieren zu lassen, was ein genauso großes Warnsignal ist. Wer sich in einen nicht von der FIBAA akkreditierten Studiengang in Deutschland einschreibt, kann guten Gewissens auch sein Geld gleich im Kamin verbrennen um einen etwas drastischen Vergleich heranzuziehen.

AACSB

AACSB steht für Association to Advance Collegiate Schools of Business. Die AACSB Akkreditierung ist die weltweit wichtigste Akkreditierung von Business Schools. Sie wurde 1916 in den USA in St.Louis gegründet und zu ihren Gründungsmitgliedern gehört unter anderem die Harvard University. Die AACSB akkreditiert Business Schools weltweit und gehört zu den Spitzenakkreditierungen, die nur sehr schwer zu erlangen ist. In Deutschland verfügen aktuell nur acht Hochschulen über eine AACSB Akkreditierung:

ESMT European School of Management and Technology
Hochschule Pforzheim
Handelshochschule Leipzig
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
RWTH Aachen
Universität Mannheim
WHU – Otto Beisheim School of Management
Westfälische Wilhelms-Universität Münster

EQUIS

Die EQUIS Akkreditierung ist eine Akkreditierung für Business Schools, die höchste Standards erfüllen und kennzeichnet Hochschulen mit einer herausragenden Qualität. Die Abkürzung EQUIS steht dabei für „European Quality Improvement System“. Die Akkreditierungsstelle ist die European Foundation for Management Development die 1972 gegründet wurde und ihren Sitz in Brüssel hat. Das EQUIS Gütesiegel wird seit 1997 an internationale Business Schools vergeben. Eine EQUIS Akkreditierung zu erhalten, gilt als ausgesprochen schwierig aufgrund der hohen Anforderungen. In Deutschland ist dies bislang nur fünf Hochschulen gelungen:

WHU – Otto Beisheim School of Management in Vallendar
European Business School (EBS) in Oestrich-Winkel
Universität Mannheim
Universität Köln
ESCP Europe in Berlin

Die European Business School scheiterte zweimal in ihrem Versuch, eine EQUIS Akkreditierung zu erhalten und erlangte die Akkreditierung erst im dritten Anlauf. Der Frankfurt School of Finance & Management wurde die EQUIS Akkreditierung in ihrem ersten Anlauf 2009 ebenfalls verweigert.

AMBA

Die Association of MBAs (kurz AMBA) ist eine weitere Akkreditierungsstelle, die international herausragende Business Schools akkreditiert. Die AMBA wurde 1967 in Großbritannien als eine Interessenvertretung der britischen MBA-Absolventeb gegründet. Die Funktion der Interessenvertretung rückte mit der Zeit in den Hintergrund und Hauptaufgabe der AMBA wurde in erster Linie die Akkreditierung britische MBA Programme. Seit den 1990ern ist die Akkreditierungsstelle international aktiv und hat derzeit (Stand Januar 2012) 189 Business Schools (aus insgesamt etwa 13.500 weltweit) in 46 verschiedenen Ländern akkreditiert.

In Deutschland verfügen derzeit vier Hochschulen über eine AMBA Akkreditierung:

ESCP Europe
European School of Management and Technology
GISMA Business School
Universität Mannheim

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