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Der DAAD - Die wichtigsten Informationen auf einen Blick
Stipendiengeber Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V. (DAAD)
Gegründet 01.Januar 1925 in Heidelberg, Neugründung am 05.August 1950 nach der Auflösung im Jahr 1945
Adresse Kennedyallee 50
D-53175 Bonn
Telefon (Zentrale) ++49 (0)228 882-0
Fax (Zentrale) ++49 (0)228 882-444
Allgemeine E-Mail Adresse postmaster@daad.de
Webseite im Internet http://www.daad.de
Zielsetzung der Institution und der Stipendienprogramme Vergabe von Stipendien zur Realisierung von Auslandsvorhaben an leistungsstarke Studenten
Vergabe von Stipendien an ausländische Studenten zur Realisierung von Studienvorhaben in Deutschland
Förderung der Internationalität deutscher Hochschulen
Verbreitung und Stärkung der deutschen Sprache und der Germanistik im Ausland
Höhe des Stipendiums Variabel je nach Programm, Zielland und Einkommenssituation, Förderbeträge bis ca. 15.000 Euro sind möglich
Anzahl der Stipendienplätze pro Jahr 2010 wurden 74.000 Studenten in 250 verschiedenen Programmen gefördert
Stipendienprogramme für deutsche Studenten
(Links führen direkt zur Programmbeschreibung)
Jahresstipendium für Graduierte (Geeignet für Master-, MBA- und Promotionsprogramme)
PROMOS Stipendienprogramm für kurze Auslandsaufenthalte (Einzelne Semester, Praktika)
Stipendienprogramm für kombinierte Studien- und Praxissemester im Ausland
Kurzstipendien für Praktika im Ausland
Fahrtkostenzuschüsse für Auslandspraktika
Weitere spezielle Programme können in der DAAD-Stipendiendatenbank gefunden werden
Kurzevaluation des Stipendienprogramms
Der "Volkswagen" unter den Auslandsstipendien - Jedes Jahr in großer Anzahl für viele Studenten verfügbar
Förderung von Bachelor-, Master- und Promotionsprogrammen sowie Praktika in jeder Nation weltweit
Sehr schlankes und straffes Auswahlverfahren, relativ wenig Bewerbungsaufwand vorab
Sehr realistische Aufnahmechancen für gute bis sehr gute Studenten
Unter besonderen Umständen auch mit anderen Stipendien kombinierbar
Für internationale Top-Programme nur ein erster Finanzierungsbaustein
Das Auswahlverfahren mit persönlichen Interviews ist sehr kurz (10 bis 15 Minuten), der Ersteindruck zählt
Der Bewerbungsprozess ist zwar schlank, dauert jedoch relativ lange
Die Deadline für einige Länder (z.B. die USA) läuft bereits sehr früh ab (z.T. im Sommer des Vorjahres)

  Der Deutsche Akademische Austauschdienst

Der Deutsche Akademische Austauschdienst, vielen besser einfach nur als "DAAD" bekannt, ist regelmäßig die erste und wichtigste Adresse, um ein Studienvorhaben im Ausland zu finanzieren. Der DAAD fördert und finanziert Auslandsvorhaben deutscher Studenten und Doktoranden in über 200 verschiedenen Programmen, von denen viele eine sehr spezielle Zielsetzung haben, weswegen wir uns hier nur auf die Programme fokussieren wollen, die für Studenten der Wirtschaftswissenschaften im Normalfall die wichtigsten sind: Das Jahresstipendium für Graduierte sowie das PROMOS Programm für kürzere Aufenthalte. Ursprünglich 1925 gegründet wird der DAAD heute in erster Linie durch das Auswärtige Amt sowie das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie die Europäische Union finanziert. Hinzu kommen sonstige Finanzierungsquellen wie z.B. Spenden von Alumni oder Unternehmen.

Seit seiner Gründung hat der DAAD inzwischen mehr als 1,5 Millionen Studenten unterstützt, allein im Jahr 2010 kamen 74.000 Studenten in den Genuss einer Förderung durch den DAAD. Der DAAD ist insbesondere für all jene Studenten eine besonders wichtige Adresse, die nicht bereits Mitglied in einem der 12 großen Begabtenförderwerke in Deutschland sind, was nur auf einen kleinen Prozentsatz von etwa 2% der Studenten zutrifft, da die betroffenen Studenten üblicherweise durch die eigenen Auslandsförderprogramme der Begabtenförderwerke unterstützt werden. Weiterhin ist der DAAD eine äußerst wichtige Adresse, da das Ziel des DAAD nicht die "Elitenförderung" ist, sondern vielmehr der internationale Austausch deutscher Studenten und die Förderung der Internationalität deutscher Hochschulen. Dies bedeutet, dass Stipendien in insgesamt recht großer Zahl vergeben werden und die Chancen, wenngleich der Bewerbungsprozess kompetitiv ist, insgesamt deutlich besser stehen verglichen zu anderen Bewerbungen wie das Fulbright-Programm oder eben die Aufnahme in eines der Begabtenförderwerke wie z.B. die Studienstiftung.

  Höhe der Förderung und Bewerbungsfristen

Einer der aufwändigsten Schritte in der Planung eines Auslandsvorhabens ist die Planung der Finanzierung und die Auswahl des richtigen Förderprogramms beim DAAD. Dies ist keine leichte Aufgabe angesichts der Vielzahl der über 250 Programme des DAAD. Weder über die Bewerbungsfristen noch die Förderhöhe kann eine allgemeine Aussage getroffen werden, die für alle Studenten in allen Programmen gilt. Interessierte Studenten müssen folgendes dringend beachten: Es hat nicht nur jedes Programm des DAAD seine eigene Bewerbungsfrist, sondern die Bewerbungsfrist variiert auch nach den Zielländern. Dies macht eine frühzeitige und sorgfältige Planung extrem wichtig. Beispielsweise variiert die Bewerbungsfrist im Jahresstipendium für Graduierte (dem wichtigsten Programm für alle, die einen Master, MBA oder PhD im Ausland beginnen wollen) z.T. sehr stark. Während für Westeuropa die Bewerbungsfrist z.B. im November des Vorjahres für einen Start im September des nächsten Jahres endet (Info Stand Januar 2013), so endet die Bewerbungsfrist für Taiwan und China bereits im September des Vorjahres (also 12 Monate Vorlauf) und für die USA sogar im Juli des Vorjahres (14 Monate Vorlauf!).

Sehr viele Studenten erahnen überhaupt nicht, dass die Bewerbungsfristen z.T. schon über ein Jahr vor Studienbeginn enden und stellen dann ganz plötzlich fest, dass alle Möglichkeiten um ein Stipendium zu erhalten, bereits längst verstrichen sind während sie ihre Planung gerade beginnen. An dieser Stelle sollte hervorgehoben werden, was auch in dem Abschnitt "Studieren im Ausland" auf dieser Webseite adressiert wird: Ein Auslandsvorhaben, insbesondere für ein Jahr oder länger, beginnt man etwa 18 Monate vor dem ersten Studientag im Ausland zu planen. Stattdessen fangen viele Studenten mit der Planung erst sieben oder acht Monate vorher an, was viele Auslandsvorhaben zum Scheitern verurteilt.

Bezüglich der Förderhöhe gilt ebenfalls, dass diese je nach Zielland, Stipendienprogramm und auch dem persönlichen Einkommen extrem variieren kann, so dass hier keine allgemeine Aussage möglich ist und eine individuelle Recherche auf den Seiten des DAAD zwingend notwendig ist, um die Finanzierungsplanung frühzeitig zu vervollständigen. Generell gilt aber, dass ein DAAD Stipendium alleine nur in den seltensten Fällen ausreicht, ein Studium komplett zu finanzieren. Insbesondere für Studien in den USA und Großbritannien sind zusätzliche Mittel fast immer notwendig. Unabhängig davon kann die Förderung des DAAD im Optimalfall sehr hoch ausfallen. Am Beispiel des Jahresstipendiums für Graduierte zahlt der DAAD im Regelfall ein Monatsstipendium von 775 Euro für Studien in Großbritannien und für die USA sogar 925 Euro. Hinzu kommt eine Beteiligung an den Studiengebühren vor Ort, die ebenfalls mehrere Tausend Euro ausmachen kann, so dass Förderungen zwischen 10.000 bis 15.000 Euro möglich sind. Ist der tatsächliche Bedarf des Studenten niedriger (z.B. ein kostenloses Studium in einem Land mit niedrigerem Preisniveau wie z.B. Estland), so fällt natürlich das Stipendium ebenfalls niedriger aus, was oft bereits in den Monatspauschalen der entsprechenden Länder reflektiert ist.

  Das Jahresstipendium für Graduierte

Die Förderdauer umfasst zunächst stets ein Jahr. Dennoch sind alle Bewerber, die an einem längeren Programm (z.B. zweijähriger MBA oder vierjähriger PhD) teilnehmen möchten, bewerbungsberechtigt und müssen die geplante Gesamtstudiendauer im Rahmen ihrer Bewerbung nennen. Für diese Gruppe der Studenten und Doktoranden kann der DAAD unter Umständen eine Verlängerung des Stipendiums auf ein zweites Jahr bewilligen. Dies ist eine wichtige Option für alle Studenten, aber auch ein Risikofaktor, da eine solche Verlängerung grundsätzlich nicht vor Beginn des Studiums ausgesprochen wird. Stattdessen fällt die Entscheidung kurzfristig gegen Ende des ersten Studienjahres und wird von den erbrachten Leistungen im Ausland abhängig gemacht. Das Jahresstipendium für Graduierte umfasst für Masterstudenten je nach Zielland eine Monatspauschale von bis zu fast 1.000 Euro im Monat, für Doktoranden sind zudem noch höhere Pauschalen vorgesehen. Eine Übersicht der Stipendienraten kann unter diesem Link gefunden werden. Ergänzend wird ein Studiengebührenzuschuss gezahlt, der ebenfalls von der Zielhochschule abhängt, jedoch mehrere Tausend Euro umfassen kann. Eine Doppelförderung mit privat finanzierten Stipendienprogrammen wie z.B. dem Haniel-Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes e.V. ist dabei nach Absprache mit dem DAAD und mit der Studienstiftung möglich.

Eine Bewerbung auf das Programm ist unter dieser Adresse möglich: Bewerbungsportal für Bewerber des Jahresstipendiums für Graduierte

Weitere Details zum Programm können hier gefunden werden: Programmbeschreibung des DAAD

Im Seitenmenü oben links kann zudem ein Erfahrungsbericht zum Auswahlverfahren für das Stipendium gefunden werden, in dem der Auswahlprozess im Detail geschildert wird.

  DAAD Stipendien für einzelne Auslandssemester

Während der DAAD bis zu Ende 2010 auch einzelne Auslandssemester noch finanziell sehr stark gefördert hat, wurde die Förderung von kurzfristigen Auslandsvorhaben im Rahmen einer Restrukturierung der Stipendienprogramme ab 2011 stark zurückgefahren. Das klassische Semesterstipendium des DAAD existiert daher nicht mehr. An die Stelle des klassischen Semesterstipendiums ist das PROMOS-Programm getreten, welches Studienvorhaben für ein einzelnes Semester im Ausland unterstützt, jedoch nicht den selben finanziellen Förderumfang wie das alte Semesterstipendium hat. Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 26.03.2012 unter dem hier verlinkten Artikel dazu.

Der größte Abbau in der Förderung fand in der Finanzierung der Studiengebühren statt. Während früher Studiengebühren an einer ausländischen Hochschule mit bis zu 8.000 Euro bezuschusst wurden, fällt diese Komponente nun ganz weg und das PROMOS-Programm fördert Studenten ausschließlich mit einer Beihilfe zur Deckung der monatlichen Lebenshaltungskosten.

Das PROMOS-Programm ist ein Universalförderprogramm, dass zu verschiedensten Zwecken verwendet werden kann. Dazu gehören insbesondere:

Studienaufenthalte im Ausland über ein bis sechs Monate
Praktika im Ausland mit einer Dauer von sechs Wochen bis zu sechs Monaten
Sprachkurse im Ausland über drei Wochen bis zu sechs Monaten

Auch bezüglich der Bewerbung unterscheidet sich das PROMOS-Programm vom alten Semesterstipendium sowie auch vielen anderen Programmen des DAAD. Studenten können sich nicht mehr selber auf das Programm bewerben sonder müssen jeweils an das Auslandsbüro bzw. das akademische Auslandsamt der eigenen Hochschule herantreten, da die PROMOS-Stipendien von jeder Hochschule selbst vergeben werden. Dies macht den Prozess für Studenten zwar besser greifbar, da die Ansprechpartner vor Ort sind, aber auch intransparenter, da jede Hochschule selber entscheidet, wer das Stipendium bekommt und die Anforderungen an eine Bewerbung sowie der Bewerbungsprozess sich daher von Hochschule zu Hochschule unterscheiden können.

Im Regelfall wird eine Bewerbung für das PROMOS-Programm jedoch wie auch jede andere Bewerbung für ein Stipendium die folgenden Komponenten umfassen:

Ausgefülltes Antragsformular
Tabellarischer Lebenslauf
Motivationsschreiben und Begründung und Schilderung des Studienvorhabens
Transcript of Records
Nachweis eines abgelegten Sprachtests

Weitere Details zum Programm und zum Bewerbungsverfahren können hier gefunden werden:

DAAD PROMOS Programmausschreibung 2013
PDF Dokument des DAAD mit weiteren Details zum Förderumfang des PROMOS Programms
Artikel bei e-fellows.net über das PROMOS Programm

  Bewerbungsprozess und Auswahlverfahren

Der Bewerbungsprozess für ein DAAD Stipendium erstreckt sich über mehrere Monate und durchläuft mehrere Phasen. Dabei unterscheidet sich der Bewerbungsprozess im Detail je nachdem, auf welches Programm man sich bewirbt. Für die finanziell hochdotierten Programme wie z.B. das Jahresstipendium für Graduierte, ist der Prozess selbstverständlich aufwendiger als z.B. im Vergleich zur Beantragung eines Reisekostenzuschusses.

Im ersten Schritt erfolgt in allen Fällen die Anmeldung der Bewerbung online. Jede Programmbeschreibung hat einen Link zur Bewerbung für das jeweilige Programm. Dabei weist der DAAD mittels einer Checkliste genau auf, was für die Bewerbung benötigt wird. Zunächst gibt der Bewerber online seine persönlichen Daten, Informationen zu seinem jetzigen Studium sowie zu seinem Auslandsvorhaben ein. Im Anschluss erhält der Bewerber vom DAAD eine Checkliste, auf der alle weiteren benötigten Dokumente und Anforderungen genau spezifiziert sind. Zu den auf dem Postweg einzureichenden Unterlagen gehören beispielsweise im Fall des Jahresstipendiums für Graduierte folgende Unterlagen:

Ausdruck des DAAD Bewerbungsformulars mit persönlicher Unterschrift
Tabellarischer Lebenslauf mit Informationen zum aktuellen Studiengang
Motivationsschreiben mit Begründung und Darstellung des Studienvorhabens
Gutachten eines Hochschullehrers in einem verschlossenem Umschlag
Transcript of Records bzw. Auflistung aller Lehrveranstaltngen mit Noten
Kopie des Bachelor oder Masterzeugnisses (sofern bereits vorhanden)
Kopie des Abiturzeugnisses
Kopie eines relevanten Sprachzeugnisses (z.B. TOEFL Test)

Die Zusammenstellung dieser Unterlagen ist nach der Anmeldung der Bewerbung auf der Webseite des DAAD der zweite Schritt der Bewerbung und wird im Regelfall einige Tage bis Wochen dauern, da einige Dokumente wie z.B. das Gutachten eines Professors oder das Motivationsschreiben Zeit benötigen werden. Entsprechend ist hier eine frühzeitige Planung hinsichtlich der Bewerbungsfrist notwendig. Hinweise, Tipps und Vorlagen, wie ein professioneller Lebenslauf, ein gutes Motivationsschreiben oder auch ein gutes Professorengutachten aussehen sollte, finden sich in der Rubrik "Bewerbungstipps" und sollten, sofern man noch gar keine Erfahrung mit Stipendienbewerbungen hat, unbedingt gelesen werden.

Wurden die Bewerbungsunterlagen vollständig und fristgerecht eingereicht (meist zwischen Juli und November, je nach Programm), vergehen nun einige Monate, in denen der DAAD alle Unterlagen sammelt, sichtet und eine Vorentscheidung oder gar eine endgültige Entscheidung trifft. Eine erste Antwort folgt normalerweise im Zeitraum Januar bis März des nächsten Jahres. Bei Kurzzeitprogrammen wie z.B. Stipendien für ein einzelnes Semester, erfolgt oft gar kein persönliches Auswahlverfahren mehr und die Entscheidung wird ausschließlich auf Basis der eingereichten Unterlagen des Bewerbers getroffen.

Im Fall der höher dotierten Programme mit längeren Laufzeiten, erneut sei das Beispiel des Jahresstipendiums für Graduierte genannt, schließt sich im dritten Schritt ein persönliches Auswahlverfahren an, das meistens im Februar im Bonner Raum stattfindet. Ob der Bewerber zu diesem Auswahlverfahren eingeladen wird, wird gegen Januar anhand seiner Unterlagen entschieden, d.h. der Bewerbungsprozess beinhaltet damit zwei Entscheidungsphasen über den Antrag des Studenten. Bewerber, die eingeladen werden, treten schließlich für ein zehnminütiges Kurzinterview vor eine ca. 10 Personen umfassende Auswahlkommission, die aus Professoren, Professionals und DAAD Alumni besteht, die unterschiedliche Fragen stellen, um die Eignung des Bewerbers zu prüfen.

Im Nachgang des Auswahlverfahrens wird dem Bewerber binnen vier bis sechs Wochen die endgültige Entscheidung mitgeteilt, so dass ca. ein halbes Jahr vor Studienbeginn die Planungssicherheit hinsichtlich der Finanzierung zunimmt und im Fall der Absage noch genügend Zeit bleibt, nach Alternativen zu suchen.

  DAAD Stipendien in Kombination mit anderen Stipendien

Da der DAAD aus öffentlichen Mitteln finanziert wird, ist eine Doppelförderung von Studenten durch den DAAD sowie weitere Stipendien im Regelfall ausgeschlossen. Dies betrifft insbesondere Doppelförderungen durch den DAAD sowie die 12 Begabtenförderwerke, unabhängig davon, ob der Student tatsächlichen Mehrbedarf hat (z.B. teure MBA Programme), da verhindert werden soll, dass einzelne Studenten doppelt aus öffentlichen Mitteln profitieren, die dann anderen Studenten nicht mehr zur Verfügung stehen. Der allgemeine Ausschluss der Doppelförderung bezieht sich jedoch nur auf den finanziellen Aspekt, d.h. wer Stipendiat der Studienstiftung ist und ein DAAD Stipendium für das Auslandssemester erhält und annehmen möchte, muss keinesfalls die Studienstiftung verlassen. Die Stipendien werden dann stattdessen gegeneinander aufgerechnet bzw. die Förderung der Studienstiftung ruht im Zweifelsfall während 12:39 24.01.2013des DAAD Stipendiums. Dies gilt natürlich auch analog für die anderen Förderwerke.

Wer jedoch die seltene Aussicht auf zwei Stipendien gleichzeitig hat, sollte dennoch auf keinen Fall sofort die Flinte ins Korn werfen sondern zuvor mit beiden Stipendiengebern telefonieren und seine persönliche Situation klären und in Erfahrung bringen, ob eine Doppelförderung in seinem Fall möglich ist. Dies gilt ganz besonders bei privatfinanzierten Stipendienprogrammen wie z.B. dem Haniel-Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes. Während die Studienstiftung das Auswahlverfahren leitet, wird das Stipendium selber privat durch die Haniel-Stiftung finanziert. Zeigt sich nach Aufrechnung des Stipendiums gegen den tatsächlichen Bedarf des Studenten ein tatsächlicher Mehrbedarf, so ist eine Doppelförderung unter Umständen möglich, indem z.B. der DAAD keine Monatspauschale mehr zahlt, da die Pauschale des Haniel-Stipendiums höher ist, aber zusätzlich einen Studiengebührenzuschuss zur Aufstockung zahlt, womit eine finanzielle Doppelförderung möglich ist. Daher sollte jeder Sachverhalt einer Doppelförderung erst telefonisch erörtert werden, bevor man tatsächlich verbindlich auf eines der beiden Stipendien verzichtet.
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